Geschichte und Learnings

WELLBORINGS TRANSFORMATIVE REISE

Nigel Linacre war gerade in Kenia, als er beschloss, einer lokalen Schule unter die Arme zu greifen. Tief bewegt von der Erfahrung, lud er zusammen mit seinem Kollegen Jefferson Cann ihre Kunden ein, sie auf einer inspirierenden Reise nach Kenia zu begleiten, um gemeinsam Positives zu bewirken. Die Ingenieure Colin Brown und Graeme Vousden, schlugen vor, an den Summit Schools nördlich von Thika einen Brunnen zu errichten. Von dieser Idee inspiriert, beschloss die Gruppe, eine Wasserhilfsorganisation zu gründen. Bei der Namenssuche kam Nigels Sohn Tom ins Spiel: „WellBoring, Dad“, schlug er vor. Sie steckten Geld hinein, baten ihre Freunde, das Gleiche zu tun, und Graeme organisierte das Bohren des ersten Brunnens im Jahr 2011. So begann die Reise. Der Fokus lag auf Grundschulen, deren Schulleitungen sich täglich um die Brunnen kümmern konnten. Dies erwies sich als strategisch klug und effektiv, um das Leben der Kinder zu verbessern. Die Einbindung der lokalen Gemeinschaften förderte das Engagement und Verantwortungsbewusstsein. Diese gemeinschaftszentrierte Herangehensweise ermöglichte bemerkenswerte Fortschritte. Wir wissen, dass noch viel mehr getan werden kann. Komm an Bord und hilf mit, eine Million Leben zu verändern.

ENTDECKE AUSGWÄHLTE MILESTONES

Der erste Brunnen war fast fertiggestellt, als das Bohrmeißel abbrach und sich im Loch verkeilte. Ein Alptraum. Doch der zweite Anlauf war erfolgreicher. Zudem wurde ein weiterer Tiefbrunnen von Richard Kongo – der später ein WellBoring-Trustee werden sollte – bei der Kibiko-Schule in der Nähe von Ngong organisiert. Auch im im riesigen Kibera Slum wollten wir helfen. Doch die Bohrbedingungen waren komplizierter, daher entschieden wir uns für ein Regenwassersammelsystem. Dieses lieferte in der Regenzeit wertvolles Wasser, jedoch den Rest des Jahres über nicht. Schritt für Schritt erkannten wir Limitierungen.

Wir hatten einen Anfang gemacht, wussten aber nicht, wie es weitergehen sollte. Der erste Brunnen bot sich uns quasi an, und Richard Kongo war den Gründern der ersten Schule bekannt. Doch erst jetzt begannen wir so richtig, das Ausmaß des Problems zu erkennen: Millionen von Kenianern fehlte der Zugang zu sicherem Wasser; weltweit waren es Hunderte Millionen, täglich starben Tausende. Ohne finanzielle Mittel zögerten wir, bedürftige Schulen anzusprechen, aber ohne konkrete Schulprojekte war es schwierig, Gelder zu beschaffen. Wir steckten fest, doch Aufgeben war keine Option!

Eine andere Wohltätigkeitsorganisation namens „Alive and Well“ bot an, einen Teil der begrenzten Mittel von WellBoring zu verwenden, um 2013 Brunnen im Südosten von Sierra Leone zu errichten. Zwei weitere Brunnen wurden in Ostuganda und einer in Sambia finanziert. So wertvoll diese auch waren, es handelte sich um Ad-hoc-Projekte, und WellBoring arbeitete über Dritte. Wir erkannten, dass es trotz verbesserter Kommunikation schwierig war, die Arbeit zu überwachen und die Qualitätsstandards sicherzustellen. Wir realisierten: Uns, also WellBoring, fehlte eine solide Plattform für Wachstum.

Benjamin Koyoo wandte sich 2015 an WellBoring. Er leitete eine kleine Bürgerorganisation namens Ground Water Abstraction Kenya Outreach, kurz „GWAKO“. Er hatte in den USA Brunnen gebohrt, kehrte aber nach Hause zurück, als seine Frau bei einem Autounfall starb und beschloss, sein Leben der Wasserversorgung der notleidenden Gemeinden zu widmen. GWAKO hatte Dutzende von Brunnen fertiggestellt, aber die unregelmäßige Finanzierung zwang sie dazu, auch kommerzielle Arbeiten zu übernehmen.

Nigel traf Ben in Kisumu im Westen Kenias und stellte sofort fest, dass sie auf einer Wellenlänge waren. Nigel beobachtete auch, wie Ben effektiv Beziehungen zu Schulleitern und Gemeindeführern aufbaute, sie aktiv in den gesamten Prozess einband und sie dazu motivierte, das Installationsteam zu unterstützen und Verantwortung zu übernehmen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine Partnerschaft, in der WellBoring im Vereinigten Königreich eingetragen blieb, während GWAKO zu WellBoring GroundWater wurde, registriert in Kenia. Zwei Organisationen, ein einziger Organismus.

WellBoring GroundWater besaß ein tiefgreifendes Verständnis für lokale Schulen und Gemeinden. Angesichts des Ausmaßes des Problems startete WellBoring eine Kampagne, um „sicheres Wasser für 100 Schulen“ zu beschaffen. Viele von Nigels Coaching-Klienten erkannten, dass sie einen Brunnen finanzieren konnten und taten dies großzügig. Rotary International kam dank der Arbeit von Rick Squires und Kollegen an Bord und stellte Finanzmittel für ein Dutzend weitere lebensverändernde Schulbrunnen bereit.

Eine Umfrage zeigte, dass nach der Installation eines WellBoring-Brunnens die Schulanmeldungen stiegen, die Schulbesuchsrate sich verbesserte – die Nichtanwesenheit halbierte sich – und dass das Wasser mit den Gemeinden geteilt wurde. Indem die Brunnen in Grundschulen für 3- bis 14-Jährige platziert wurden, profitierten diejenigen am meisten, die am härtesten von wasserbürtigen Krankheiten betroffen waren und die meiste kostbare Bildungszeit durch Wasserholen verloren. Zudem halfen wir, Strukturen zu implementieren, sodass der Schulausschuss die Verantwortung für die Wartung des Brunnens übernahm und den Gemeinden Zugang zum Wasser gewährte. Zug um Zug hatte sich nun eine klare, wirksame Strategie entwickelt.

Im Jahr 2019 erreichten wir unser Kampagnenziel. Ebenso gingen wir eine Partnerschaft mit Colgate Palmolive ein. Colgate wurde durch die Aufklärungsarbeit in Sachen Mundhygiene in Schulen auf das Wasserproblem aufmerksam und suchte einen Partner. Colgate entschied sich für WellBoring. Werbeaktionen im Geschäft informierten die Öffentlichkeit und boten Unterstützungsmöglichkeiten. Gemeinsam verändern Colgate und WellBoring viele Leben zum Besseren – die Kraft der Partnerschaft.

Während WellBoring UK weiterhin Spendenaktionen, besonders Konzerte, organisierte, gründete Peter Johnson die WellBoring Foundation in den USA, um Mitbürgern die Möglichkeit zur Unterstützung der guten Sache zu bieten. Selbst begeistert von dem Konzept, gründete Philippe Grohe und Freunde den gemeinnützigen WellBoring Germany e.V. Wie gesagt, wir brachten in 2019 unserer hundertsten Schule sicheres Trinkwasser – das war aber nur der erste ein Meilenstein. Schnell setzten wir uns ein viel ambitionierteres Ziel: „Wasser für 1.000 Schulen“.

Jeder Brunnen kostet etwa 7.000 £ und beinhaltet die Einbindung von Gemeinschaften, Erkundung, Bohrung, Verrohrung, Wasserprüfung, Installation der Pumpe, Fertigstellung des Betonsockels und die Schulung von Lehrern und Gemeindemitgliedern. Über 500 Schüler, bestätigt durch Schulregister, sowie mindestens eine ähnliche Anzahl von Gemeindemitgliedern werden versorgt, was insgesamt 1.000 Begünstigte ergibt. Somit belaufen sich die Kosten für die Versorgung einer Person mit sicherem Wasser auf nur 7 £ – ein hervorragendes Verhältnis für die erhaltenen Spenden.

Bei unseren regelmäßigen Servicebesuchen durch das GroundWater-Team an unseren eigenen Brunnen stellten wir fest, dass es zig andere Brunnen gab, die aufgegeben wurden. Dies ist ein großes, durchaus bekanntes, aber gern verschwiegenes Problem. Einige dieser Brunnen waren vollständig installiert, aber durch fehlende regelmäßige Wartung fielen beispielsweise die Pumpen aus oder Verschleißteile wurden nicht gewechselt und machten die Brunnen unbrauchbar. Wir sahen diesen Zustand als inakzeptabel an. Wir erkannnten auch, dass die Wiederbelebung der Brunnen, sofern möglich, mit deutlich geringeren Investitionen verbunden ist.

Indem wir den WellBoring-Prozess optimierten und die Instandsetzung defekter Brunnen zusätzlich zu dem Bau neuer Brunnen in unser Portfolio aufnahmen, können wir nun noch schneller noch mehr Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Die Voraussetzung für das Reparieren defekter Brunnen ist, dass die Gemeinschaft sich aktiv am Prozess beteiligt und die tägliche Pflege der wiederhergestellten Anlagen übernimmt. Hierzu werden Sie entsprechend geschult und eine feste Beziehung etabliert.

Dr. Karamo Sonko von Heeno International wandte sich an WellBoring und schlug die Gründung einer Partnerschaft vor, um viel mehr Menschen in Westafrika, beginnend in Gambia, mit sauberem Wasser zu versorgen. Dr. Sonko wandte sich auch an die Arabische Bank für wirtschaftliche Entwicklung in Afrika, die sich bereit erklärte, die Wasserversorgung zu finanzieren. Lamin Sanneh von WellBoring West Africa beaufsichtigte die Arbeit vor Ort und Benjamin Koyoos Fachwissen kam bei seinen intensiven Besuchen zum Einsatz.

Unter dem Vorsitz von Nigel Linacre wurden Richard Kongo, Peter Johnson und fortan Dr. Karamo Sonko die Verwaltungsratsmitglieder von WellBoring. Einem britischen Lenkungsausschuss gehörten zeitweise Chris Dann, Cordelia Linacre, Peter Francome, Peter Johnson, Phil Cozens und in jüngerer Zeit Nick White als Schatzmeister sowie Nigel Linacre an. Luke und Matt Hurst arbeiteten an der Kommunikation, und in jüngerer Zeit machten sich die führenden Köpfe von WellBoring Germany, Philippe Grohe und Matthias Boch, an die Arbeit an der Marke WellBoring und formulierten Profil, Ziele und Prozesse klarer.

Das Jahr 2022 markierte für WellBoring einen wegweisenden Meilenstein in der Mission, sicheres Wasser in afrikanische ländliche Gemeinden zu bringen – wir hatten unseren 300. Brunnen gebaut! Unfassbar. Damit brachten wir sicheres Wasser zu etwa 300.000 Menschen und transformierte die Bildungs- und teils auch Wirtschaftslandschaften in verschiedenen Regionen.

Wir führten unsere ersten Bildungsvideos ein, die darauf abzielten, das Wissen der Gemeinschaft zu verbessern und NGOs im kritischen Bereich der Brunnenwartung zu unterstützen. Nachdem wir sicheres Wasser zu Hunderten von schulzentrierten Gemeinschaften gebracht hatten, war WellBoring in der Lage, Kontakte zu kenianischen Bezirken sowie zur Regierung von Gambia aufzunehmen und Möglichkeiten für weitere Zusammenarbeit zu erforschen – Gespräche, die weiterhin geführt werden.

Ein Schlüsselmoment war die Unterstützung der Fondation Eagle aus der Schweiz, die die Finanzierung weiterer Schulbrunnen übernahm – eine Partnerschaft, die fortgesetzt wird. Ein weiterer Höhepunkt war die Partnerschaft mit Hansgrohe, die in den Jahren 2021/22 großzügig die Sanierung von 10 Brunnen finanzierte. Durch eine bemerkenswerte Spendenaktion bei den Mitarbeitern wurde ein weiterer Brunnenbau ermöglicht.

Während WellBoring seine Mission erfolgreich vorantrieb, begann das Jahr 2023 mit erfreulichen Nachrichten. Nigel Linacre, unser Mitbegründer und Vorsitzender des Vorstands, wurde mit der renommierten British Empire Medal (BEM) in der Neujahrsehrenliste ausgezeichnet. Diese Anerkennung würdigt seine Arbeit, die Wasser nach Kenia und andere Teile Afrikas brachte.

Im Laufe des Jahres verstärkten sich die Kooperationen mit lokalen Institutionen, und unsere Bildungsinitiativen nahmen eine strategischere Richtung an. Dem ehrgeizigen Ziel „Wasser für 1.000 Schulen“ näherkommend, bleiben wir unserer Mission treu und möchten eine Million Leben positiv verändern – Brunnen für Brunnen.